Coronavirus – Ist eine Übertragung zwischen Mensch und Tier möglich?
Seit Wochen hält uns eine neue und bisher noch recht unbekannte Variante der Grippe in Atem: der Coronavirus. Beinahe täglich werden wir mit zahlreichen Berichten und Informationen überhäuft. Und fast genauso häufig tauchen unzählige News bezüglich unserer heiß geliebten Fellnasen, auf. In der Regel handelt es sich um Nachrichten, bei denen der interessierte Leser ohne jegliche Hintergrundinformationen sowie Erklärungen allein gelassen wird.
Nur was ist dran an den, immer wiederkehrenden Aussagen, dass der Virus auch bei Hund und Katze gefunden wurde? Geht von unseren geliebten Haustieren tatsächlich eine Gefahr aus oder kann man all diese Nachrichten beruhigt unter der Rubrik „Fake-News“ verbuchen? Eines ist jedoch sicher: Aufgrund fehlender, adäquater Aufklärung trennen sich immer mehr Haushalte von ihren Tieren. Im besten Fall landen die tierischen Mitbewohner noch im Tierheim, nicht selten jedoch werden sie einfach irgendwo ausgesetzt – eine mehr als traurige und zudem völlig unnötige Seite der Pandemie.
So wurde vor Kurzem von einer Katze in Belgien berichtet, die den Coronavirus in sich trug. Wie sie zu dem Virus kam, wurde jedoch nicht weiter erläutert. Und schon schlugen die Katzenbesitzer Alarm, der Beitrag wurde massenhaft in den sozialen Netzwerken geteilt und eine gewisse Panikwelle war spürbar. Es war, als ob ein Aufschrei durch die katzenliebende Bevölkerung ging. Jedoch gibt es für diesen Umstand eine ganz einfache Erklärung.
In diesem Fall wurde der Stubentiger von seinem infizierten Frauchen gestreichelt. Dadurch, dass sich bei ihr der Virus scheinbar an den Händen befand, wurde er durch sie auf das Fell der Katze übertragen. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Katzen regelmäßig und ganz ausgiebig putzen. Auf diesem Weg konnte der Coronavirus den Weg in den Magen-Darm-Trakt finden und entsprechend nachgewiesen werden. Im Regelfall bleiben die Tiere symptomlos. Diese Katze aus Belgien hingegen hatte mit Symptomen wie Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit zu kämpfen. Also Krankheitszeichen, wie sie auch bei einer, zumeist harmlosen Magen-Darm-Grippe vorkommen und die sich sehr gut mit entsprechenden Medikamenten behandeln lässt. Nach einigen Tagen war bei der Miez der Spuk wieder vorüber und sie komplett genesen.
Wenn man sich also diesen Fall genauer anschaut, dann hat der Mensch den Virus auf seine Katze übertragen und somit geht die Gefahr auch nicht von der Katze aus. Und genauso verhält es sich mit der Meldung, dass bei einem Hund der Coronavirus nachgewiesen wurde. Auch hier kann man davon ausgehen, dass der infizierte Mensch die ausschlaggebende Position einnimmt. Es lohnt sich also, derartige Nachrichten einfach etwas kritischer zu lesen, denn von unseren Haustieren geht keinerlei Gefahr aus.
Sollte man aber deswegen auf die Streicheleinheiten und die Nähe des Tieres verzichten? Diese Frage lässt sich mit einem ganz deutlichen Nein beantworten. Jedoch sollte man auch hier die Hygienevorschriften einhalten, nämlich regelmäßig vor und nach dem Kontakt mit dem geliebten Fellpopo die Hände waschen. Darüber hinaus macht es Sinn, wenn man bereits mit dem Coronavirus infiziert ist, darauf zu verzichten, sein Gesicht in das Fell seines Kuschelmonsters zu drücken. Wer dies jedoch nicht möchte, für den ist anzuraten, auch hier einen Mundschutz sowie Handschuhe zu tragen.
Abschließend kann allerdings gesagt werden, dass es überhaupt keinen Grund gibt, sich von seinem Haustier zu trennen – egal, auf welchem Weg. Denn das, was unsere Fellmonster uns gerade in dieser Zeit, die nicht selten durch Einsamkeit und Verzicht geprägt ist, geben, ist einfach unersetzbar.
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